Ein weiterer schöner Tag im April 2017 musste einfach genutzt werden, um eine weitere Motorradtour durch die Eifel durchzuführen.
Bei der Planung zuvor hatte ich mir ausschließlich das Ziel bzw. den Wendepunkt der Ausfahrt ausgesucht: die Bertradaburg in Mürlenbach. Hin und zurück haben wir uns einfach treiben lassen.
Der Einfachheit halber starten wir wieder in Bad Neuenahr, nachdem wir von der A61 auf die A573 abgebogen sind. So folgen wir dem Ahrtal bzw. der Ahr auf unserer Ausfahrt nun ein gutes Stück entgegen der Fließrichtung.
Wir passieren hierbei neben der Ruine Saffenburg (nur zu Fuß zu erreichen) auch die Burg Are (ebenfalls nur zu Fuß erreichbar).
In Dümpelfeld angelangt, biegen wir rechts in Richtung Schuld bzw. Blankenheim ab. In Schuld befindet sich übrigens eine – noch nicht zugängliche – Römervilla. Im Laufe der kurvenreicheren Fahrt kommen wir in Müsch an, biegen zunächst rechts ab, um jedoch kurz vor Ahrdorf links in Richtung Ahrhütte weiterzufahren.
So fahren wir in Sichtweite an der Burg Kerpen vorbei – auch hier ist ein Fußweg in Kauf zu nehmen.
Wir erreichen nun den Ort Gerolstein und fahren hier auch unterhalb eines Teils der Felsen vorbei, bevor es nun nach Lissingen geht.
Im weiteren Verlauf passieren wir Birresborn. Direkt an der Abzweigung nach Kopp (hier ist das Wolffhotel zu finden) befindet sich das Hotel zur Krone – einem weiteren Routenteammitglied von Eifel Motorrad.
Recht bald haben wir jetzt die Bertradaburg in Mürlenbach erreicht und machen den kurzen Schlenker von der Hauptstrecke hinauf zur Burg.
Die Burg wurde auf den Resten eines römischen Kastells errichtet, das vermutlich zum Schutz der Römerstraße Trier–Köln diente. In der Burg soll nach örtlicher Überlieferung Bertrada, die Mutter Karls des Großen gelebt haben, was auf seine Geburt etwa 747 schließen lässt. Die Existenz der Burg wird erst im 13. Jahrhundert als Landesfestung der gefürsteten Reichsabtei Prüm urkundlich nachgewiesen, es sprechen jedoch archäologische Befunde für Vorgängerbauten der Burganlage (Quelle).
Nachdem 1794 bis 1802 das Kloster Prüm durch die französischen Revolutionstruppen besetzt und beschädigt wurde, kam die Burg Mürlenbach durch die Säkularisierung in Privatbesitz und wurde versteigert (Quelle wie vor).
Ende des 20. Jahrhunderts wurden die noch erhaltenen Burgmauern und Gebäude restauriert und vor allem das in staatlichem Besitz stehende 30 Meter hohe ruinöse Doppelturmtor durch staatliche Mittel wiederhergestellt. 2009 wurden den neuen Eigentümern Zuschussmittel aus den Haushalten des Bundes und des Landes Rheinland-Pfalz zur Sicherung und Instandsetzung des fünf Meter starken Süd-West-Rondells aus dem 16. Jahrhundert bewilligt. Die aus dem 13. Jhd. stammende Schildmauer wurde ebenfalls mit Fördermitteln des Landes Rheinland-Pfalz saniert (Quelle wie vor).
Wir steigen wieder auf das Motorrad und setzen jetzt die Fahrt in Richtung Wallenborn fort, um dort den „Wallenden Born„ bzw. „Brubbel“ aufzusuchen.
Es handelt sich um einen Kaltwassergeysir , der neben dem 2006 reaktivierten Geysir Andernach ein aktiver Kaltwassergeysir in Deutschland ist, der im Gegensatz zu diesem ohne technische Kontrolle und Hilfsmittel ausbricht. Als wir dort ankommen, sind jedoch schon „Heerscharen“ von Besuchern dort und wir beschließen weiterzufahren.
Eigentlich war nun geplant, weiter über Daun zu fahren. Ich lese jedoch „Manderscheid“. Das Wetter ist hervorragend. Zeit ist genügend vorhanden. Also Planänderung eingeleitet. So fahren wir nun über Schutz nach Manderscheid, die Kehre hinab und parken direkt am Zugang zur Niederburg in Manderscheid.
Zuletzt sind wir im Hochsommer 2016 hier vorbeigefahren. Heute sollte die „Eroberung“ stattfinden. So bezahlen wir das geringe Entgelt in Höhe von 2,- € pro Person für die eigenständige Burgbesichtigung.
Die Oberburg befindet sich auf einer zu ihrem Bau abgeflachten Bergspitze. Sie besaß, wie heute noch an den Ruinen zu erkennen ist, eine fast dreieckig angelegte Außenmauer und einen inzwischen wieder begehbar gemachten fünfstöckigen Bergfried. Vom Bergfried aus hat man eine hervorragende Aussicht auf die Niederburg, die Stadt Manderscheid und die Landschaft des Liesertals (Quelle).
Die Niederburg liegt auf einem Felsen im Liesertal unterhalb der Oberburg in Steinwurfweite zu dieser. Sie ist aber durch das Flüsschen Lieser, das die Niederburg von drei Seiten umgibt, von der Oberburg getrennt. Diese Tallage hatte einst den Vorteil, den Verkehr kontrollieren und im Konfliktfall absperren zu können (Quelle).
Die Ruine der Niederburg befindet sich seit 1899 im Besitz des Eifelvereins und wird von diesem langsam, aber kontinuierlich restauriert. Nach der Stärkung mit Kaffee und selbst gebackenen Kuchen verlassen wir die Burg wieder in Richtung Motorrad.
Weiter geht es nun zum Holzmaar mit einer Größe von knapp unter 7 ha bei einem Durchmesser von 325 m und einer Tiefe von 21 m und von dort aus in grobe Richtung Nürburgring, wobei wir kurz vor Welcherath rechts nach Boos abbiegen.
Die beiden in Boos befindlichen Maare bilden große, von Tuffwällen umgebene kreisrunde Kessel, die auf einer Westsüdwest-Ostnordost verlaufenden Linie liegen und so dem variszischen Streichen des Untergrunds folgen. Das westsüdwestliche Maar hat einen Durchmesser von etwa 700 m und ist zwischen 30 und 60 m tief, das ostnordöstliche ist zwischen 650 und 700 m groß und besitzt eine Tiefe von 50 bis 87 m. Die beiden Mulden sind sehr feucht, so dass es immer noch Stellen gibt, die dauerhaft eine Wasseroberfläche haben. Die Wasserflächen wurden früher als Fischweiher genutzt, die jedoch später verlandeten und als Wiesen und Äcker dienten. Heute befindet sich im westsüdwestlichen Maar wieder ein Fischweiher, der Booser Weiher (Quelle).
Auf der Anfahrt zum Booser Weiher sieht man übrigens linkerhand den so genannten „Booser Eifelturm“ auftauchen – ein 25 Meter hoher Aussichtsturm, der über Teile der Eifel und sogar des Westerwaldes blicken lässt. Wer ihn aufsuchen will, fährt ein kleines Stück weiter, bis er links den Wanderparkplatz des „Traumpfades Booser Doppelmaar“ auftauchen sieht. Von dort aus ist der Turm fußläufig erreichbar.
Vorbei an Mayen passieren wir die Auffahrten auf die A61 – sowohl in Richtung Koblenz, als auch in Richtung Köln. Wir selbst fahren jedoch am Laacher See vorbei und durch das Brohltal zurück.
Die Route, die Übersichtskarte, der Track zum Herunterladen etc. findet sich wieder hier bei Outdooractive.
Hotels des Routenteam Eifelmotorrad in der Nähe / an der Tourenstrecke:
direkt an der Strecke:
> Hotel zur Krone in 54574 Birresborn, Mürlenbacher Straße 1
in relativer Nähe zur Strecke:
> Wolffhotel in 54574 Kopp, Birresborner Str. 8
> Landhaus Müllenborn in 54568 Gerolstein-Müllenborn, Auf dem Sand 45
> Sporthotel und Resort Grafenwald in 54550 Daun, Im Grafenwald