Erneut möchte ich Euch einen „Wegpunkt“ vorstellen, der für den / die ein oder andere(n) als Zwischenziel einer selber geplanten Motorradtour interessant sein könnte. Es handelt sich um das Besucherbergwerk Fell, welches sich in der Südeifel im Nossernbachtal – etwa 20 Kilometer von Trier entfernt – befindet.
Das Besucherbergwerk Fell ist ein als Besucherbergwerk eingerichtetes ehemaliges Schiefer-Bergwerk in den ehemaligen Schiefergruben Barbara und Hoffnung.
Von hier aus geht es 500 Meter in die Höhe zum Informationszentrum, wobei wir unterwegs am Stollenein- /-ausgang der Grube Barbara vorbeikommen. Im Rahmen der Führung kommen wir hier auch wieder heraus.
Noch eine Links- und eine Rechtskurve und wir sind am Informationszentrum angekommen.
Wir haben noch knapp eine halbe Stunde Zeit, bis die nächste Führung beginnt. So nutzen wir das Gebäude, schauen uns dort verschiedene Exponate an und trinken im Bistro noch einen Kaffee.
Wir entrichten den derzeitigen Eintrittspreis von wirklich günstigen 6,50 € pro Person, ziehen einen Helm an (besser ist das) und gehen mit unserer Bergführerin in den Stollen hinein.
Das Besucherbergwerk besteht aus zwei übereinanderliegenden typischen Dachschiefergruben (Bergwerken) aus der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Der obere Stollen Hoffnung ist seit 1850 urkundlich belegt, der untere Stollen Barbara seit 1908. Die beiden Bergwerke sind durch einen 100 Meter langen Treppenschacht miteinander verbunden (Quelle).
Die Führung unter Tage dauert eine gute Stunde und geht durch lange Stollen und Strecken und durch mehrere Abbaukammern. In den Abbaukammern dokumentieren Bergmannsfiguren die gefährliche Arbeit des vorindustriellen Schieferbergbaus. Die Besucher erhalten dort auf anschauliche Weise einen Eindruck von der harten Arbeit bei der Schiefergewinnung vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. In den Abbaukammern sehen die Besucher die mächtigen Schutthalden („Prass“), die sog. Bergemauern, und die Gewinnungsstätten des blaugrauen Dachschiefers (Quelle wie vor).
An entsprechenden Stellen im Bergwerk finden sich immer wieder Figuren, die typische Szenen aus dem Abbau darstellen. Diese Arbeiten werden durch die Grubenführerin dank der Figuren anschaulich erklärt.
Der Schiefer wurde untertage durch „Schrämen“ und „Abkeilen“ bzw. durch Bohren und „Schießen“ (Sprengen) abgebaut und zunächst in möglichst großen Blöcken nach übertage gefördert. Über Tage wurden die großen Blöcke in kleine Blöcke zerlegt („geköpft“), die dann mit dem Spalteisen in dünne Platten gespalten wurden. Mit der Schieferschere bzw. mit dem „Zweispitz“ (Schieferhammer) wurden die Platten dann schließlich in die richtige Form gehauen („zugerichtet“) und kamen als Dachschieferplatten (die begehrten „blauen Leien“) in den Handel (Quelle wie vor).
Eine imposante Sicht eröffnet sich uns. Mittels einer Licht- und Ton-Sequenz wird uns ein wenig das Arbeiten in den Gruben dargestellt. Sehr nett gemacht.
In den Wintermonaten sahen die Schieferbergleute monatelang kein Tageslicht. 70 Meter unter Tage geht deshalb heute im Besucherbergwerk Fell in einer imposanten Abbaukammer eine künstliche „Sonne“ auf (Quelle wie vor).
Interessant fand ich auch, dass die Grubendecken nicht besonders gestützt werden mussten. An den entscheidenden Stellen wurde einfach der Schiefer stehen gelassen. Wieder etwas gelernt.
Wir verlassen den Ein- / Ausgang der Grube Barbara und gehen den Hang hinauf zum Besucherzentrum, da sich hier eine letzte „Installation“ befindet. Oben erwartet uns dann der Brunnen der Grube Hoffnung.
Fazit:
Uns hat es wirklich gefallen. Die Gegend drumherum lädt förmlich zu Motorradtouren ein.
Internetseite mit weiterführenden Informationen:
Besucherbergwerk Fell
Wow, sehr cooler Ort.
Werde dort auch mal vorbeischauen wenn ich wieder in der Eifel unterwegs bin.
Auch wenn ich ein bisschen klaustrophobisch bin… 😀
LG und Danke für die vielen bildreichen Beiträge,
Robin